Für sportliche Leistung ist es enorm wichtig, in einen Flow Zustand zu kommen. Gemeint ist damit der Zustand optimaler Leistungsfähigkeit, in der alles einfach wie von selbst läuft. Zeit und Raum „verschwinden“. Man geht vollkommen in einer Tätigkeit auf. In diesem Zustand verändert sich oft die Wahrnehmung und der Sportler ist auf eine geringere Anzahl Reize begrenzt. Der Bereich idealer Leistungsfähigkeit ist sehr individuell und von Sportler zu Sportler verschieden. Generell lässt sich aber sagen, dass der „mittlere“ Leistungsbereich auch die Flow-Zone ist. Ist die Anspannung oder Erregung zu hoch oder zu gering, schleichen sich Fehler ein und der Sportler ist nicht mehr zu Höchstleistungen fähig.
Nur unter Druck entstehen Diamanten?
Leider nicht. Studien aus dem Bereich der Stressforschung belegen es immer wieder: Dauerstress hat negative Folgen. Druck und die permanente Anspannung sind letzten Endes nichts Anderes als Stress. Somit führt auch die stetige Belastung nicht zu einer Leistungssteigerung. Mehr Druck ist eben nicht mehr Leistung. Wächst die Anspannung erhöht sich die Fehlerhaftigkeit – im Sport wie in der Arbeit oder im Privatleben. Wollen wir etwas besonders gut machen oder zu viel erreichen, befinden wir uns in der Regel in der Übermotivationszone. Wir sind auf Perfektion aus und strengen uns dafür auch bis aufs Äußerste an. Und genau deshalb geht der Schuss meistens nach Hinten los. Der Muskeltonus ist zu hoch. Die eingesetzte Energie verpufft in kopflosen, unkonzentrierten und ziellosen Aktionen. Der oft hohe Aggressionsgrad wird gerne begleitet von kritischen inneren Dialogen mit Selbstzweifeln, Versagensängsten und Selbstvorwürfen. Unser Kopf und unsere Gedanken sabotieren unsere Leistungsfähigkeit also noch weiter.
Also doch lieber ruhig Blut bewahren?
Auch mit diesem Ansatz kommen wir nicht weit. Sind wir zu ruhig und zu entspannt, schöpfen wir unser Potential nicht aus und erreichen unsere Vorgaben auch nicht. In der Untermotivationszone ist generell zu wenig Energie vorhanden. Wir gehen Projekte und Aufgaben zu lässig an, bringen zu wenig Energie auf und damit laufen unsere Aktionen ins Leere und sind weitgehend wirkungslos.
Wie finde ich meinen Flow?
Innere sowie äußere Einflüsse wirken auf uns ein und sorgen dafür, dass wir uns in einer bestimmten Zone befinden. Ein Sportler kann in der Übermotivationszone sein, weil er sich beim neuen Verein beweisen möchte oder ihm ein Talentscout zuschaut, während ein anderer Sportler sich in der Untermotivationszone befindet, weil er gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner antritt.
Selten befinden sich Sportler durchweg in einer einzigen Zone. Häufig wechselt ein Sportler oder die gesamte Mannschaft während des Wettkampfes den Leistungsbereich: Nach einem konzentrierten Start und einigen guten Aktionen, möchte man spektakulärere Aktionen bringen – man wird leichtsinniger. Es passieren vermeidbare Fehler, die den Gegner aufbauen und das eigene Ego ins Wanken geraten lassen. Unsicherheit macht sich breit und führt zu höherer Anspannung, da man im Zugzwang ist. Für den weiteren Verlauf des Wettkampfes ist es daher entscheidend den Sportler oder die Mannschaft wieder in die Zone optimaler Leistungsfähigkeit zu bringen.
Und genau hier setzt die Sporthypnose an. Ihre Aufgabe ist es, den Sportler dabei zu unterstützen, seine Flow-Zone zu erreichen und ihn gleichzeitig dafür zu sensibilisieren, das Verlassen der Zone idealer Leistungsfähigkeit frühzeitig wahrzunehmen und mit erlernten Techniken wieder in den optimalen Bereich zurückzukehren.