– Die eigene Vorstellungskraft als Macht des Geistes über unsere Möglichkeiten –
Visualisierungen (auch Imaginationen) sind aus dem Leistungssport inzwischen kaum noch wegzudenken. Viele Profisportler trainieren das Visualisieren regelmäßig. Mit inneren Bildern kann man sich auf neue Situationen vorbereiten oder auch vergangene Situationen noch einmal aufarbeiten und zu einem positiven Ende führen. Sportler nutzen diese Technik u.a. zur Motivation (Visualisierung von Erfolgsmomenten), zur Blitzentspannung und Regulation der Psyche (Visualisierung von Ruhebildern), zur Ausrichtung auf angestrebte Ziele oder um Bewegungsabläufe zu optimieren.
Anwendungsbereiche von Visualisierung:
- Aufarbeitung vergangener Situationen
- Positive Vorbereitung neuer Situationen
- Regulation der Psyche durch Entspannung
- Motivationssteigerung durch das Abrufen vergangener Erfolgsbilder
- Angestrebte Ziele
- Optimierung von Bewegungsvorstellungen
Nutzen von Visualisierung:
- Verbesserung psychischer und physischer Leistungen
- Verbesserung des Reaktionsvermögens in schwierigen Situationen
- Erweiterung der Handlungsspielräume und damit souveränes Meistern herausfordernder Situationen
- Verarbeitung von Niederlagen und damit Wiederherstellung des emotionalen Gleichgewichts nach Misserfolgen
Du glaubst nicht, dass die reine Vorstellungskraft Auswirkungen auf körperlicher Ebene hat?
Dann ist es an dieser Stelle Zeit für das Zitronenexperiment:
Stelle Dir sich vor, Du hältst eine saftige, gelbe Zitrone in den Händen. Spüre die Oberfläche der Zitrone. Nimm ihren Geruch wahr. Du riechst durch die Schale hindurch bereits das Säuerliche. Schneide die Zitrone in Deiner Vorstellung mit einem scharfen Messer in zwei Hälften. Du riechst den Saft der Zitrone nun noch intensiver. Nimm die eine Zitronenhälfte in die Hand, führe sie langsam an den Mund und beiße herzhaft in die saure Zitrone hinein.
Konntest du die Veränderung im Mund spüren? Fließt mehr Speichel oder haben sich Deine Mundwinkel verzogen?
Jeder Gedanke und jede Vorstellung, ganz egal ob positiv oder negativ, hat einen Einfluss auf Dein Befinden. Entweder kontrollierst Du Deine Gedanken oder Deine Gedanken kontrollieren Dich,
Visualisierungsübung für Einsteiger
- Suche Dir zum Einstieg einen ruhigen, ungestörten Ort, an dem Du es Dir gemütlich machen kannst. Am einfachsten ist es, wenn Du Deine Augen schließt, um nicht von äußeren Faktoren abgelenkt zu werden.
- Entspanne Dich und achte ein paar Minuten nur auf Deine Atmung.
- Male Dir als nächstes eine bevorstehende Situation so anschaulich wie möglich aus. Stelle Dir den Raum oder die Umgebung vor, die Menschen, Deine Position, die Geräusche. Nutze alle Sinne!
Aller Anfang ist schwer! Nicht verzweifeln, wenn es anfangs Probleme bereitet. Wichtig ist, Visualisierungen regelmäßig zu trainieren. Mit der Zeit fällt es immer leichter. Vielleicht hilft es Dir auch, Deine inneren Bilder im Nachgang aufzuschreiben, um damit weiter zu arbeiten.